Videokonferenz mit Fritz Felgentreu

Ende Februar haben wir eine Video-Konferenz mit Dr. Fritz Felgentreu (SPD) gemacht. Herr Felgentreu hatte mit uns Kontakt aufgenommen, um vom Netzwerk zu hören, wie die aktuelle Lage der Kreativen und Kulturschaffenden in Neukölln ist.

Wir konnten Herrn Felgentreu berichten, welche Erfahrungen wir und unsere Mitglieder im letzten Jahr gemacht haben. Da leider viele der Kreativen und Kulturschaffenden schon vor der Krise zum Teil in prekären Verhältnissen gearbeitet hatten, haben die Pandemie und der Lockdown einige von uns sehr hart getroffen. Die ersten Soforthilfen vom Land wurden schnell ausgezahlt und einige unserer Mitglieder haben diese auch unbürokratisch beantragt und innerhalb weniger Tage erhalten. Allerdings sind die Hilfen vom Bund an vielen Kreativen vorbeigegangen, da diese nur für Betriebsmittel eingesetzt werden konnten. Und wenn man eh im Home Office arbeitet, ging diese Unterstützung an den meisten vorbei. Gerade für Soloselbständige, die oft keine großen Rücklagen haben, ist die Lage besorgniserregend. Eine langfristige Strategie, wie man die Kreativunternehmen stärken kann ist vonnöten - auch unabhängig von der Pandemie.

Auch Herr Felgentreu hat betont, wie wichtig die Kreativen für Neukölln sind. Wir haben ergänzt, dass vielen die Bedeutung dieser Gruppe in Hinblick auf die Kultur bewusst ist, dass wir uns aber auch natürlich als Unternehmer verstehen und als solche von der Politik allgemein ernst genommen werden möchten. Wir sind an vielen Stellen ein Glied in der Wirtschaftskette und eng mit anderen Unternehmen, dem produzierenden Gewerbe und auch sozialen wie öffentlichen Stellen verbunden. Wenn ein Glied in dieser Kette ausfällt, wirkt sich das auf alle aus. Auch wenn wir keine DAX-Unternehmen im Verein haben, so besteht die Kultur- und Kreativwirtschaft doch aus vielen kleineren bis mittleren Unternehmen, die in der Summe ein beachtliches Gewicht auf die Waage legen.

"Die Kultur- und Kreativwirtschaft" ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl an Teilbranchen, die ganz unterschiedliche Herausforderungen und Bedarfe haben. Herr Felgentreu war daran interessiert, hier noch einmal genauer nachzuschauen, wie sich die Förderung in die einzelnen Teilbranchen aufteilt und an welcher Stelle man zielgerichtet(er) noch mehr machen muss. Unsere Idee, zum Beispiel mit einer "Abwrackprämie für schlechte Webseiten" diesen Teilbereich anzukurbeln, ist auf offene Ohren gestoßen. Kreative Ideen für Lösungen sind gefragt. Wir holen gerne noch mehr Feedback von unseren Mitgliedern ein. Herr Felgentreu ist offen für weitere Impulse.

Ein weiterer Themenbereich war natürlich die Mietsituation in Neukölln und Berlin allgemein. Sowohl wir als Verein als auch unsere Mitglieder leiden darunter, dass man sich Mieten für Büros und auch für private Wohnungen kaum bis gar nicht mehr leisten kann. Da wir als Netzwerk daran Interesse haben, dass unsere Mitglied mit ihren Unternehmen wachsen und sich Synergien ergeben können, sehen wir hier weiterhin Handlungsbedarf seitens der Politik. Die hohen Mietpreise dürfen kein Hindernis für das Bestehen und die kooperative Arbeit der Unternehmen darstellen.

Wir werden den Kontakt mit Herrn Felgentreu aufrecht erhalten und uns weiterhin mit ihm austauschen. Er hat an vielen Stellen nachgehakt und war sichtlich daran interessiert, wie die Lage der Kreativen und Kulturschaffenden in Neukölln aussieht.

Zur Person:
Herr Dr. Felgentreu (SPD) ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages (z. Z. Sprecher im 1. Untersuchungsausschuss der 19. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), seit 1992 ist der aktiv in der Kommunalpolitik in Neukölln und bietet in seinem Wahlkreisbüro am Lipschitzplatz regelmäßig eine Bürger*innensprechstunde an.
Weitere Infos: https://fritz-felgentreu.de/

Zurück